(Sweet et al., 2008, Journal of Gastrointestinal Surgery)
Auch bei stark erweitertem Ösophagus ist die Heller Myotomie die zu bevorzugende Therapie und die Entfernung der Speiseröhre nicht erforderlich.
Hintergrund
Früher hat man angenommen, dass die Heller Myotomie keine ausreichende Wirkung bei Patienten mit stark dilatierter (erweiterter) und sigmoidal transformierter (=S-förmig verbogener) Speiseröhre zeigt. Die Ösophagusresektion (Entfernung der Speiseröhre) war als Standard angesehen worden.
Studie
Sweet/ Patti und Kollegen aus San Franzisco haben die Ergebnisse der laparoskopischen Heller Myotomie (LHM), kombiniert mit Dor-Fudoplikatio, bei Patienten mit starkt aufgeweiteter Speiseröhre untersucht. Eingeschlossen wurden 113 Patienten, bei denen eine LHM durchgeführt worden war. Die Patienten wurden entsprechend dem Ausmaß der Dilatation (Aufweitung) der Speiseröhre in vier Gruppen eingeteilt:
Gruppe A – Durchmesser <4,0cm – 46 Patienten
Gruppe B – Durchmesser 4,0 bis 6,0cm – 32 Patienten
Gruppe C – Durchmesser >6,0cm und gerader Verlauf der Speiseröhre – 23 Patienten
Gruppe D – Durchmesser >6,0cm und sigmoidaler Verlauf der Speiseröhre – 12 Patienten
Ergebnisse
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 45 Monate. Die postoperative Erhohlung der Patienten nach der Operation war in allen Gruppen gleich. Bei 23 Patienten (20%) waren postoperative Dilatationen wegen Dysphagie erforderlich. Bei 5 Patienten (4%) wurde eine zweite Myotomie erforderlich. Es bestand kein Unterschied zwischen den 4 Gruppen und damit dem Ausmaß der Dilatation der Speiseröhre, mit einer Dysphagiekontrolle (Aufhebung der Schluckstörungen) bei ~90% der Patienten. Kein Patient benötigte eine Ösophagusresektion.
Literaturstelle
Sweet MP, Nipomnick I, Gasper WJ, Bagatelos K, Ostroff JW, Fisichella PM, Way LW, Patti MG (2008) The outcome of laparoscopic Heller myotomy for achalasia is not influenced by the degree of esophageal dilatation. J Gastrointest Surg. 12:159-65. [Externer LINK zur MEDLINE]