Was ist ein Distaler Ösophagospasmus (DES)?
Beim distalen Ösophagospasmus kommt es zur Spasmen (=Verkrampfungen) der Muskulatur des distalen Ösophagus (=untere Speiseröhre).
Früher wurde der “Distale” Ösophagospasmus als “Diffuser” Ösophagospasmus bezeichnet, da man eine Verteilung der Krämpfe auf die ganze Speiseröhre annahm. Neuere Beobachtungen hatten zu einer Präzisierung geführt und die Erkrankung war in distaler Ösophagospasmus umbenannt worden (Sperandio et al., 2003; Bredenoord et al., 2011).
Wie wird ein distaler Ösophagospasmus nach aktueller Definition in der HRM diagnostiziert?
Das entscheidende Charakteristikum für den distalen Ösophagospasmus ist die “Verfrühung” der der unteren Kontraktionswelle im Verhältnis zum Beginn des Schluckaktes. Die sogenannte Distale Verzögerung (“Distal Latency”) ist unter 4,5s. Dies zeigt die Spastik/ Verkrampfung der Speiseröhre an.
Gleichzeitig ist aber auch die Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels regelrecht. Es kommt zu einer zeitgerechten Erschlaffung des UÖS im Rahmen des Schluckaktes. Dies hebt den distalen Ösophagospasmus (DES) von der spasmodischen Typ III Achalasie (siehe Klassifikation der Achalasie) ab.
Therapieoptionen beim distalen Ösophagospasmus
Verschiedene medikamentöse und interventionelle wie inzwischen auch operative Therapieoptionen kommen bei hyperkontraktilen Ösophagusmotolitätsstörungen in Betracht.
Literatur
Achem SR, Gerson LB (2013) Distal esophageal spasm: an update. Curr Gastroenterol Rep15:325.
Shiwaku H, Inoue H, Beppu R et al. (2013) Successful treatment of diffuse esophageal spasm by peroral endoscopic myotomy. Gastrointest Endosc 77:149-150