Das Prinzip der Botoxinjektion bei Achalasie
Die endoskopische Injektion von Botulinumtoxin (Botox) in den unteren Speiseröhrenschließmuskel ist ebenfalls als Behandlungsoption bei der Achalasie erprobt worden. Durch das Nervengift (welches in der “Schönheitschirurgie” für die Behandlung von Falten im Gesicht verwendet wird) lässt sich auch eine Lähmung des unteren Speiseröhrenschließmuskels erzielen. Allerdings ist dieser Effekt vorübergehend.

Die Vorteile von Botox
- Relativ schnell und (in dieser Region) risikolos durchzuführen
- Kann auch bei diagnostischer Unsicherheit als „Diagnostischer Test“ verwendet werden
Die Nachteile von Botox
- Effekt meist vorübergehend (1-3 Monate)
- Eventuell ungünstig für nachfolgende Myotomie, durch eventuelle Narbenbildung durch die Einspritzung.
Der Therapieerfolg mit Botox
- ca. 30% (kurzfristig)
Wichtige Studien zur Botoxinjektion bei Achalasie
Die wohl wichtigste Studie zur Botoxinjektion war der direkte Vergleich mit der laparoskopischen Heller Myotomie (Zaninotto et al., 2004) die sie auch in unserer Literaturdatenbank erläutert finden. Hier ist gezeigt worden, dass der Effekt nicht dauerhaft ist, und die Botoxinjektion nur bei nichtoperierbaren Patienten und ggf. als “Überbrückungsstrategie” verwendet werden sollte.
Aktueller Stellenwert am Achalasie-Zentrum Würzburg
- Anwendung sehr selten als “diagnostische Maßnahme” bei diagnostischer Unsicherheit (Frühformen der Achalasie)
Literatur
Pasricha et al. (1995) Intrasphincteric botulinum toxin for the treatment of achalasia. N Engl J Med 332:774-8.