Manometrie: Methode der Wahl zur Diagnosestellung dar Achalasie
Die Diagnose „Achalasie“ wird anhand der Manometrie (Druckmessung der Speiseröhre) gestellt.Die Manometrie ist also das diagnostische Verfahren der Wahl zur Stellung der Diagnose. Eine Diagnosestellung allein basierend auf den Symptomen und der Speiseröhren-Magenspiegelungist zu unsicher. Vor allem Frühformen der Achalasie können in der Magenspiegelung nicht zu erkennen sein.
Was zeigt die Manometrie?
Die Manometrie zeigt die typischen, die Achalasie charakterisierenden Befunde, die unzureichende Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (unterer Ösophagussphinkter, UÖS), sowie die pathologischen (krankhaften) Kontraktionen in der Speisröhre, die bei der Achalasie zumeist fast ausschließlich simultan ablaufen, also keine vorwärtsgerichtete Bewegung (Peristaltik) zeigen.
Manometrie früher und heute: Das aktuell beste Verfahren ist die HRM
Vielfach wird auch heute noch die Standardmanometrie mit einem wasserperfundierten Katheter (“Standard-Ösophagusperfusionsmanometrie” oder auch “Durchzugsmanometrie”) durchgeführt. Allerdings gibt es heute eine bessere Methode, die weniger belastend für den Patienten und aussagekräftiger ist: Das besten Verfahren für die Speiseröhrenmotilitätsmessung ist diehochauflösende Manometrie (HRM). Die Vorteile liegen nicht nur in der besseren Verträglichkeit für den Patienten durch den dünneren und flexibleren Katheter, die kürzere Untersuchungszeit und die leichtere Handhabung. Die bunte Darstellung ermöglicht eine Patienten-freundliche Erläuterung der Befunde und bietet zudem viele Zusatzinformationen über die Schluckfunktion. Außerdem gibt es bereits eine neue, praxisrelevante Klassifikation der Achalasie, basierend auf der HRM-Klassifikation, die wir im klinischen Alltag berücksichtigen.
Die Perfusionsmanometrie (links) wird heute zumeist durch die hochauflösende Manometrie (rechts) ersetzt
Durchführung der Manometrie
Die Messung wird am wachen Patienten mit einem dünnen, über die Nase eingeführten Katheter, durchgeführt. Der Patient muß auf Aufforderung kleine Schlucke Wasser trinken. Hierdurch wird dann die Druckkurve abgeleitet, die Aufschluß über den Druck in der Speiseröhre beim Schluckakt gibt.
Bei der (veralteten und bei uns nicht mehr durchgeführten) wasserperfundierten Manometrie muß der Katheter schrittweise durch die Speiseröhre gezogen werden. Der Untersuchungsgang dauert länger.
Bei der hochauflösenden Manometrie („High Resolution Manometrie“, HRM) bleibt der Katheter in einer Position liegen, muss also in seiner Lage nicht veränert werden. Die Untersuchung dauert etwa 15 bis 20 Min. und wird meistens sehr gut toleriert.
HRM am Achalasie-Zentrum Würzburg
Wir verwenden die Methode in Würzburg seit Herbst 2011 standardmäßig in der Funktionsdiagnostik der Speiseröhre, sowohl bei Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit als auch bei Patienten mit Speiseröhrenmotilitätsstörungen/ Schluckstörungen. Hauptgrund für die Bevorzugung der HRM Methode ist für uns unter anderem die neue Klassifikation der Achalasie, die für uns heute relevant ist für die Therapieplanung.