(Li et al., 2013, Journal of the American College of Surgeons)
POEM liefert gleich gute Ergebnisse, egal ob die Myotomie auf die Ringmuskulatur beschränkt wird, oder eine Vollwandmyotomie durchgeführt wird.
In einer Studie aus Shanghai haben sich Li und Kollegen der Frage gewidmet, ob das Miteinbeziehen der Längsmuskulatur im Rahmen von POEM für die Ergebnisse relevant ist. Bislang folgen aktuell die meisten Zentren der von Haruhiro Inoue/ Yokohama vorgeschlagenen Technik der Myotomie, bei der ausschließlich die Ringmuskulatur der Speiseröhre gespalten wird, während die Längsmuskulatur als “Sicherheitsrand” belassen wird. Hintergrund ist der, dass nur die Ringmuskulatur als für die Achalasie relevante Struktur angesehen wird.
Insgesamt wurden in der Arbeit aus Shanghai 234 POEM Prozeduren analysiert. Bei 103 Patienten war eine Vollwandmyotomie (mit Längsmuskulatur) durchgeführt worden. Bei 131 Patienten war nur die Ringmuskulatur durchtrennt worden.
Es zeigte sich eine kürzere Operationsszeit in der Vollwand-Gruppe. Es bestanden keine Unterschiede der beiden Gruppen hinsichtlich der Häufigkeit von Komplikationen und Nebenwirkungen. Ebenso bestanden keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich des Therapieerfolges, gemessen anhand der Senkung der Eckardt-Dysphagie-Scores, der in beiden Gruppen 95% betrug. Auch die Senkung des unteren Ösophagussphinkterdrucks war mit beiden Techniken gleich. Auch die klinischen Refluxraten waren mit beiden Verfahren vergleichbar (21,2 respektive 16,5%).
Literaturstelle
Li QL, Chen WF, Zhou PH, Yao LQ, Xu MD, Hu JW, Cai MY, Zhang YQ, Qin WZ, Ren Z (2013) Peroral endoscopic myotomy for the treatment of achalasia: a clinical comparative study of endoscopic full-thickness and circular muscle myotomy. J Am Coll Surg. 217:442-451. [Externer LINK zur MEDLINE]