Achalasia: Definition (english version)

Definition der Motilitätsstörung Achalasie

Die Achalasie ist eine seltene Motilitätsstörung (=Beweglichkeitsstörung) der Speiseröhre, bei der die Öffnung des unteren Speiseröhrenschließmuskels und auch die Kontraktionen in der röhrenförmigen Speiseröhre (=tubulärer Ösophagus) gestört sind. Der untere Schließmuskel (untere Ösophagussphinkter) erschlafft nur unzureichend beim Schluckakt. Die Kontraktionen im tubulären Ösophagus (röhrenförmige Speiseröhre) sind ausschließlich simultan (gleichzeitig) und nicht im Sinne von “Peristaltik” vorwärtsgerichtet. Der Fachbegriff hierfür ist “tertiäre Kontraktionen”.

Der Begriff “Achalasie” – aus dem griechischen “achalasis”

Der Begriff Achalasie kommt aus dem Griechischen [achalasis (gr.) = „fehlendes Erschlaffen“] und wurde erst im Jahre 1927 von Sir Arthur Hurst geprägt (siehe Historie). Zuvor sprach man vom “Cardiaspasmus”, d.h. der Verkrampfung des Mageneingangs [=(lat.) cardia].

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Dr. med. G.Selle

    Anatomie und Patho-/ Physiologie des Oesophagus (Anatomie war mein einziges Examensfach mit einer 1): Die glatte Muskulatur des Oesophagus hat im wesentlichen eine cranio-caudale Ausrichtung; nur im unteren Bereich (Hiatus oesoph.) splitten sich die Fasern und umfahren den unteren Oesophagus spiralförmig, wobei sie sowohl „rechts-” als auch „linksherum” ziehen. Jetzt kommt der physiologische Clou! Wenn man eine lockere Spirale in die Länge zieht, wird das innere Lumen enger. Umgekehrt: wenn man eine lockere Spirale staucht, wird das Lumen weiter. Genau das geschieht bei der Kontraktion: der Hiatus erweitert sich; beim Erschlaffen „wird es eng”, s. Achalasie.

    1. Burkhard von Rahden

      Diese Modellvorstellung steht so in den Lehrbüchern. Prof. Stelzner (emeritierter Ordinarus für Chirurgie an der Universität Bonn) hat diese Modell auch favorisiert. … Aus den Ansichten und Erfahrungen der POEM Operation – wo ich die Längsmuskulatur sehr gut sehe “in vivo” – kann ich diesen spiralförmigen Verlauf der Längsmuskulatur des Ösophagus ehrlich gesagt nicht bestätigen. Da scheint mehr das Modell von Frau Prof. Liebermann-Meffert zuzutreffen. Sie hat die Muskulatur an Korrosionspräparaten gezeigt und hier die “Gastric Sling Fibers” und die “Semicircular Clasps” beschrieben, die den unteren Ösophagussphinkter konstituerien. … Sprialförmigen Verlauf der Muskuklatur habe ich dort nicht gesehen.

      Wenn Sie Mediziner sind, kommen Sie gerne mal zur Hospitation zur POEM Operation. Dann schauen wir das gemeinsam an. Sieht man oft eindrucksvoll.

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