(Anselmino et al., 2013, Archieves of Surgery)
Die chirurgische Myotomie führt zu besseren Langzeitergebnissen als die Ballondilatation. Insbesondere bei frühen Erkrankungsstadien ist die Perforationsrate bei Ballondilatation hoch. Insbesonder bei Frühstadien der Achalasie sollte die Myotomie bevorzugt werden.
Anselmino und Kollegen berichteten 1997 über 61 Achalasie-Patienten, von denen 55 mitBallondilatation behandelt worden waren. Die übrigen 6 Patienten erhielten eine primär chirurgische Behandlung mit laparoskopischer Heller Myotomie.
Speiseröhrenzerreißungen als Komplikation
8 Patienten (14,5%) der mit Ballondilatation behandelten Patienten erlitten eine Speiseröhrenzerreißung im Rahmen der Ballondilatation und wurden mit einer Notoperation über eine Thorakotomie (Brustkorberöffnung) behandelt.
Laparoskopische Heller Myotomie als Rettungsstrategie nach Versagen der Ballondilatation
Bei 8 weiteren Patienten versagte die Ballondilatation und eine laparoskopische Heller Myotomie wurde als Rettungsstrategie durchgeführt. Somit wurden insgesamt 14 Patienten mit laparoskopischer Heller Myotomie behandelt.
Aufhebung der Dysphagie nach Laparoskopischer Heller Myotomie und pneumatischer Dilatation
Nach 44,9 Monaten Nachbeobachtung war durch die laparoskopische Myotomie eine Aufhebung der Dysphagie (Schluckstörung) bei 13 von 14 Patienten (93%) erzielt worden, während in der Gruppe der Ballondilatierten Patienten nur 12 von 31 Patienten nach 55 Monaten Nachbeobachtungszeit eine gute Dysphagiekontrolle hatten.
Rückkehr zur Normalkost nach Laparoskopischer Heller Myotomie und pneumatischer Dilatation
Von den 14 Patienten nach chirurgischer Myotomie waren wiederum 13 (93%) in der Lage Normalkost zu essen, was in der Gruppe der Ballondilatierten nur bei 2 von 31 Patienten (7%) der Fall war.
- Die Patienten, die die Speiseröhrenzerreißungen im Rahmen der Ballondilatation erlitten hatten häufiger eine frühe Achalasie-Erkranlung mit
- kürzerer Symptomdauer,
- geringerem Gewichtsverlust,
- weniger aufgeweiteter Speiseröhre
- geringerem Ruhedruck im unteren Speiseröhrenschließmuskel
- besserer Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels
- geringerer Anzahl synchroner Kontraktionen in der unteren Speiseröhre.