Professor von Rahden hat bis Juli 2018 an der Universitätsklinik Würzburg gearbeitet und dort das “Zentrum für Achalasie und andere Ösophagusmotilitätsstörungen” unter dem Dach des “Zentrum für seltene Erkrankungen (ZESE)” etabliert. Seit 1. August 2018 arbeitet Prof. von Rahden jetzt an der Universitätsklinik für Chirurgie in Salzburg und hat hier ein analoges Zentrum für Achalasie aufgebaut.
Das POEM-Verfahren ist eine komplexe Operation, die einiger Übung und Erfahrung bedarf. Bei uns am Achalasie-Zentrum Würzburg wurde die Etablierung von POEM in der klinischen Praxis in mehreren Schritten durchgeführt.
Zunächst erlernten wir das Verfahren bei einem dreiwöchigen Aufenthalt in Japan bei Professor Haruhiro Inoue in Yokohama. Weiter wurden dann alle Einzelschritte der Prozedur in einem Modell im Zentrum für Experimentelle Medizin in Würzburg (ZEMM) geübt.
Schließlich wurde dann Professor Inoue persönlich aus Japan nach Würzburg eingeladen um bei der Einführung von POEM zu helfen. Wir operierten eine Serie von 5 Patienten gemeinsam. Pressemitteilungen zur Einführung von POEM in Würzburg finden sie HIER.
Gemeinsame Etablierung des POEM-Verfahrens in Würzburg im März 2013: Frau Dr. Hitomi Minami (Nagasaki), Priv.-Doz. Dr. Burkhard H. A. von Rahden (Leiter des Achalasie-Zentrum Würzburg), Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer (Direktor der chirurgischen Klinik), Prof. Dr. Haruhiro Inoue (POEM Pionier aus Yokohama), Prof. Dr. Christian Reiners (Ärztlicher Direktor)
Weitere Berichte bei:
Deutsches Wissenschafts und Innovationshaus Tokyo
Internationales POEM Team Training bei Prof. Inoue/ Showa-Universität in Yokohama/ Japan
Das Bild (ein Screenshot von der Homepage der Showa-Universität Yokohama) zeigt Professor Haruhiro Inoue (rechts), den Pionier des POEM Verfahrens, gemeinsam mit Professor Kudo (zweiter von links) und Priv.-Doz. Dr. Burkhard H. A. von Rahden, Leiter des Würzburger Achalasie-Zentrums (vierter von links) als Zeichen der etablierten guten internationalen Kooperation.
Achalasie Zentrum Salzburg
Auch an der Salzburger Universitätsklinik für Chirurgie wurde nun bereits eine Zentrumsstruktur für die Behandlung von Patienten mit Achalasie und anderen Ösophagusmotilitätsstörungen etabliert. Insbesondere durch die Besonderheit der hier verfügbaren Sektion für Endoskopie (Dr. J. Holzinger) bestehen hier beste Voraussetzungen, da alle aktuellen Diagnose und Therapie-Modalitäten zur Verfügung stehen.
Die chirurgische Endoskopie führt tägliche eine große Zahl endoskopische Untersuchungen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt durch. Auch sind alle aktuellen Formen der interventionellen endoskopischen Therapien etabliert.
Prof. von Rahden ergänzt mit seiner Erfahrung mit vielen Hundert Achalasie Patienten die endoskopische Diagnostik bei dieser Erkrankung (Ösophagogastroduodenoskopie).
Auch die spezialisierte Funktionsdiagnostik mit hochauflösender Manometrie (HRM) und Impedanz-pH-Metrie (zur Refluxmessung) sind im chirurgischen Labor für gastrointestinale Funktionsdiagnostik etabliert.
Im Institut für Radiologie werden die Ösophagusbreischluckuntersuchung und alle Verfahren der Schnittbildgebung (CT, MRT) vorgehalten.
Alle für die Therapie der Achalasie etablierten Behandlungsverfahren werden an der Salzburger Universitätsklinik vorgehalten, so die endoskopische Botox-Injektion (die heute nur noch zu diagnostischen Zwecken verwendet wird), die pneumatische Dialation/ endoskopische Ballondehnung (die heute ebenfalls keinen Stellenwert als Erstlinientherapie der Achalasie mehr haben sollte) und die aktuell die besten Therapieverfahren darstenden Heller-Myotomien: Laparoskopische Heller Myotomie und die perorale endoskopische Myotomie (POEM) die nun ebenfalls in Salzburg bereits routinemäßig angewendet wird.
Auch für die Behandlung selten Auftretender Komplikationen bei der Therapie der Achalasie-Patienten stehen an der Salzburger Universitätsklinik alle aktuellen Behandlungsverfahren zur Verfügung, wie zum Beispiel die Stent-Platzierung und die EndoVac-Therapie (Saugschwamm-Behandlung) im Falle einer Perforation (Durchbruch der Wand der Speiseröhre).
Postoperativ können Patienten auch eine Ernährungsberatung erhalten.
1 Jahr nach einer wegen Achalasie durchgeführten Operation werden Kontrolluntersuchungen angeboten. Insbesondere ist der Refluxdiagnostik hier in den (seltenen) Fällen wichtig, in denen keine zufriedenstellende Symptomkontrolle erzielt wurde und der Patient ggf. an Refluxbeschwerden leidet.